Kaufberatung
für Kreidler Florett
Vorwort

Ach, was waren das doch für Zeiten, damals, mit 16, wie haben die Mädels doch vor der Disco geguckt, als Schluchtenflitzer Andy* mit seiner roten Florett RS - oder war es nur eine frisierte beige LF-C, wer weiss das heute noch genau - mit 9500 Umdrehungen losfuhr, an spannende Rennen mit der Zündapp und der Hercules aus den Nachbarorten kann er sich auch noch erinnern (Die Sprint von Heinzi war immer eine halbe Minute später an der Berufsschule !), und, wenn Andy heute in seinem Fotoalbum blättert, erinnert er sich, dass er mit seiner Kreidler sogar im Urlaub war! Das erste Mal alleine mit der grossen Liebe, auf einer Nordseeinsel ...

Ok, das ist jetzt 20 oder 30 Jahre her, Andy ist inzwischen braver geworden, die Haare wurden kürzer, die Kreidler wurde mit 18 verkauft, weil ein Kadett B "Rallye" bezahlt werden musste, aber die Lederjacke und der Jethelm liegen noch auf dem Dachboden, und eines Tages steht der Entschluss für Andy fest: Eine Kreidler muss wieder her ! 

Und wir dürfen Andy bei der Suche nach seiner neuen alten Liebe begleiten ...

Das erste, worüber sich Andy klar werden musste, ist, welche technischen und finanziellen Möglichkeiten er hat, und was er mit der Kreidler machen will. Denn nicht jeder hat eine gut ausgerüstete Werkstatt, um einen Schrotthaufen wieder in ein Neufahrzeug zu verwandeln, andere wiederum schrauben gerne selbst und könnten so (theoretisch) die eine oder andere Mark sparen, manche legen Wert auf eine Florett im Ausstellungszustand und putzen am liebsten das Reifenprofil mit Wattestäbchen, andere wollen einfach nur fahren, egal wie ... Andys Vorstellung liegt irgendwo dazwischen, seine Kreidler, die er in Gedanken vor Augen hat, soll schon gut in Schuss sein, sie soll zwar nicht mehr im Alltagsbetrieb laufen, aber trotzdem zuverlässig die eine oder andere Ausfahrt mitmachen, und, weil Andy Normalverdiener ist und inzwischen eine Familie hat, sollen sich die Kosten für seine Kreidler im normalen Rahmen halten.


Mofa, Mokick oder Kleinkraftrad :
Kreidler bietet die ganze Vielfalt

Der nächste Punkt, über den sich Andy Gedanken machte, war die Führerscheinfrage. Denn nicht jede Kreidler darf mit dem PKW - Führerschein gefahren werden. Im Zweifel lieber bei der Fahrschule nachfragen. Ähnlich kompliziert ist es mit der Zulassung. Zwar sind alle Kreidler - Fahrzeuge in Deutschland zulassungsfrei, aber die schnellen Klein- und Leichtkrafträder brauchen ein eigenes amtliches Kennzeichen, und dann kommt Andy um den Weg zu Zulassungsstelle und TÜV nicht herum.

Mofas und Mokicks sind einfacher auf die Strasse zu bringen, hier genügt ein Versicherungskennzeichen, welches bei den meisten Versicherungen problemlos zu erhalten ist. Auch die Versicherungsprämien sollte Andy im Auge behalten, hier lohnt sich ein Preisvergleich vor allem bei den Klein- und Leichtkrafträdern. Denn so manches Kleinkraftrad wird versicherungsseitig schon als Oldtimer akzeptiert.

Und als letztes ergibt sich daraus natürlich die Frage, für welches Modell Andy sich entscheidet. Soll es ein Florett Mokick  aus der frühen Serie sein, mit Eiertank und Durchstieg, oder lieber eine sportliche rote RS, oder doch die RMC von Nachbars Sohn, der grad 18 geworden ist ? Diese Entscheidung muss Andy selbst treffen, auf den folgenden Seiten kann ihm aber dabei geholfen werden, die Spreu vom Weizen zu trennen.
 
 

Nicht mehr ganz flotte Flotte: Neben diversen Bildern aus Hochglanzmagazinen sorgen Fotos von meinen Mopeds für die Highlights in der Kaufberatung

Aber nun geht es wirklich los:
 

Andy beguckt sich ein
Andy beguckt sich eine
Andy beguckt sich eine
Florett Mokick von 1962
RS von 1968
RMC von 1974

 

* Der Name "Andy" ist frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder tatsächlichen Gegebenheiten kann ich aber nicht ausschliessen ...
Erstellt: 15.10.2000
Stand: 04.02.2002
Bild : Kreidler / Archiv
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