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Kaufberatung
für Kreidler Florett
Fahrgestell ab 1966

ist noch in Arbeit.

Die mittlere Lebensdauer einer RS in Deutschland betrug 4 Jahre. Nach dem Schema "2 Jahre fährt der grosse Bruder, verkaufen oder 2 Jahre den kleinen Bruder fahren lassen, exitus" waren die meisten RS von der jugendlichen Zielgruppe nach spätestens 4 Jahren soweit heruntergeritten, dass der dann fällige 2. TÜV - Termin zur unüberwindlichen Hürde wurde. Und spätestens, nachdem die Versicherungsprämien Ende der siebziger Jahre das Niveau eines 100 Boliden erreichten, wurden auch die letzten die RS reihenweise entweder als Organspender für Mokicks verbraucht, als Stoppelhopser auf abgeernteten Feldern verschlissen oder schlicht und einfach verschrottet. Der Marktwert einer gut erhaltenen RS lag 1980 bei etwa 50 DM ... heute sind die RS nur noch schwer zu bekommen, einige werden aus dem Ausland (z.B. aus der Schweiz) re - importiert, weil sie dort aufgrund der Führerscheinbestimmungen oft von älteren Herrschaften gefahren wurde, und deswegen überleben konnte. Eine gut erhaltene RS ist jedenfalls heute der Traum der meisten Kreidler - Fans und auch Andy würde gerne einen solchen roten Renner besitzen.

Diesmal hat Andy die Initiative ergriffen. "Suche guterhaltene RS im originalen Zustand" lautete seine Kleinanzeige in der überregionalen Oldtimerzeitung, und siehe da, nach ein paar Tagen kommt der erste vielversprechende Anruf: "Hier ist *** aus ***, vielleicht habe ich da was für sie ! Ich hab´mir vor einigen Jahren eine rote 68er RS restauriert, aber ich komme nicht wirklich dazu, sie auch zu fahren. Doch ich sag ihnen gleich vorweg, verschenken will ich sie nicht !" Andy lässt sich die RS am Telefon beschreiben, und das hört sich sehr vielversprechend an. Deswegen macht er sich noch am gleichen Tag auf den Weg nach ***, und er staunt nicht schlecht, was da aus einem beheizten Abstellraum geschoben wird:


Leider steht nicht mehr jede RS so schön da, wie dieses Exemplar von 1968 
(Bild: Motorrad Classic)

"Die springt auf ´nen Tritt an" versichert der Verkäufer, doch auch hier möchte Andy lieber mit System gucken. Wie immer also, von vorn nach hinten.
 

Fahrzeugpapiere

Auch hier möchte Andy sich natürlich zuerst die Fahrzeugpapiere angucken. Kein Problem, meint der Verkäufer und zückt einen Ordner, in dem sich neben den letzten Reparaturrechnungen auch die Betriebserlaubnis und die Bedienungsanleitung befinden:

Die Kreidler Florett RS ist ein Leichtkraftrad und damit muss sie ein eigenes amtliches Kennzeichen haben. Daraus ergeben sich Unterschiede zum Mokick, welches Andy vorher beguckt hatte:

Neben der obligatorischen Betriebserlaubniskarte gehört bei zugelassenen Fahrzeug noch der letzte Bericht über die bei Leichtkrafträdern vorgeschriebene Hauptuntersuchung nach § 29 StVZO und eine Bescheinigung der Zulassungsstelle über die Zuteilung eines Kennzeichens zu den Fahrzeugpapieren. Bei abgemeldeten Fahrzeugen gehört möglichst der letzte Untersuchungsbericht und eine Abmeldebescheinigung zu den Fahrzeugpapieren. In Exportländern gibt es entsprechende Papiere. 

Schön ist natürlich, wenn auch noch Bedienungsanleitung und Garantiekarte vorhanden sind. 

Auch hier gilt: Auf der Betriebserlaubniskarte befindet sich der Eigentumsnachweis für das Fahrzeug. Hier sollte die Fahrgestellnummer mit der eingeschlagenen Nummer am Rahmen verglichen werden. Die ursprüngliche Motornummer ist seit etwa 1967 nicht mehr eingetragen. Wenn die Betriebserlaubniskarte fehlt, sollten - bevor das Fahrzeug weiter beguckt wird - die Eigentumsverhältnisse eindeutig geklärt sein. Auch hier kann bei verlorener Betriebserlaubniskarte nach diversem Papierkrieg eine Zweitschrift ausgestellt werden. Jedoch ist bei den kennzeichenpflichtigen Kleinkrafträdern zu beachten, dass die originale Betriebserlaubniskarte erlischt, wenn das Fahrzeug länger als ein Jahr (seit Mitte 2000: 1,5 Jahre) abgemeldet ist.
 

 

Fahrgestell
 
 

Sauber, aufgeräumt

Ausstattung, Chrom- und Glanzteile 

 

Motor und Technik

 

Probefahrt
 
Originalität

Bei der Kreidler RS herrschen zwar noch nicht die gleichen Verhältnisse wie bei AC Cobra (hier gibt es inzwischen mehr Fahrzeuge, als jemals das Werk verlassen haben), aber eine gewisse Tendenz in diese Richtung ist schon zu beobachten. Denn mit der stark steigenden Preistendenz bei der RS steigt auch die Bereitschaft, eine andere Kreidler mit RS Teilen umzutypen.

Das erste, was Andy also guckt, ist, ob das Kleinkraftrad, was er da grad beguckt, auch wirklich schon immer eine RS war und nicht eine geschönte GT oder gar ein umgebautes LF - Mokick ...

 

Tuning (Frisieren) 

 

Resümee
 
Erstellt: 15.10.2000
Stand: 04.02.2002
Bilder: Archiv Stegemann / Kreidler / Motorrad Classic
Text: © Copyright 2000 : Frank Stegemann